Bea von Schrader, die Obfrau des Vereins Urhof 20 war sichtlich beeindruckt vom großen Interesse. Die älteren Besucher wissen viele Geschichten und Gschichterln, die sich in diesem Haus ereignet haben. So manche erinnern sich an ihre ersten Gehversuche am Tanzparkett und andere wieder erfreuen sich an der Performance Kunst, die aktuell im Urhof präsentiert wird.
Die lokale Politik war ebenso vertreten wie die Mandatare aus dem Bezirk Neunkirchen. Landeshauptmann Erwin Pröll selbst hat den Ehrenschutz dieser Ausstellung übernommen und in Vertretung hielt der Abgeordnete zum NÖ Landtag Hermann Hauer die Festrede. Dabei schlägt er die Brücke von der einstigen Geschichte des Grünbacher Bergbaus zur heutigen kulturellen Szene in Grünbach. Gerade das Land NÖ erweist sich als verlässlicher Partner, der die Aktivitäten des Urhofes unterstützt.
Musikalisch wurde die Ausstellungseröffnung von Matthias Honeck, Geiger der Wiener Symphoniker, Sohn des bekannten Dirigenten Manfred Honeck und Enkelsohn der Grünbacher Geigerin Cornelia Kamper umrahmt. Als Zeugen der Stummfilm Komik aus den 1920er Jahren wurde ein Film des Slapstickduos Cocl & Seff mit Klavierbegleitung gezeigt.
Nach der Pause präsentierte man einen Ausschnitt der Austria Wochenschau aus 1962, wo der seinerzeitige SPÖ Vizekanzler Dr. Bruno Pittermann und Direktor Koller von der VÖEST ein Abkommen mit der Kohlengrube unterzeichnet haben. Originaltext: „Die Stahlindustrie hilft dem Kohlenbergbau, die VÖEST übernimmt 60% der Kohlenförderung in Grünbach. Das grösste Steinkohlenbergwerk Österreichs hat damit einen Dauerabnehmer gefunden und die 700 Kumpel müssen nicht mehr befürchten ihren Arbeitsplatz zu verlieren“. Was dann folgte, weiß man nur allzu gut.
Anschließend wurde der brandneue Film „Heim im Wandel“ gezeigt. Zeitzeugen berichten in Interviews. Dieser Film wurde von Ursula Henzel mit wissenschaftlicher Begleitung von Tanja Hussajenoff nach einer Idee von Bea von Schrader produziert.
Den Abschluss bildete ein großartiges „Kurzkonzert“ von Green River Brass, dem bekannten Grünbacher Bläserquintett.
Die Ausstellung ist bis 15.Juli 2014, jeweils Sonntag bis Dienstag von 15 bis 18 Uhr geöffnet. Eintritt: Freie Spende. Führungen mit Kinovorführung (österr. Stummfilmkomik aus den 1920er Jahren) auf Anfrage und nach Voranmeldung, auch für Schulklassen. Erwachsene 8€/ Kinder 5€
Wir Grünbacher waren natürlich dabei und wünschen Bea von Schrader und allen MitarbeiterInnen im Verein Urhof 20 viel Erfolg. Gleichzeitig danken wir allen regionalen Historikern MR Dr. Georg Reisner, Karl Kalisch, Rudi Hussajenoff, Wilhelm J. Wagner, Walter Fuchs, Markus Bartl und Bernhard Muhr, die es ermöglicht haben, Einblicke in die politischen und kulturellen Ereignisse aus neun Jahrzehnten zu geben.
Mehr Informationen unter www.urhof20.at