Initiative zur administrativen Entlastung der Lehrer gestartet

Die administrative Entlastung der Lehrer sowie Maßnahmen zur gezielten Unterstützung für einen qualitätsvollen Unterricht standen im Mittelpunkt einer Pressekonferenz in St. Pölten.

"Immer mehr Erziehungsaufgaben werden an die Schule herangetragen. Die Lehrerinnen und Lehrer müssen für die Kinder da sein, müssen aber auch ausreichend den Lernerfolg an die Eltern kommunizieren und helfen, die Schnittstelle vom Kindergarten in die Volksschule gut zu begleiten, wofür es viel Zeit braucht", meinte Landesrätin Mag. Barbara Schwarz eingangs. Administrative Tätigkeiten wie das Schreiben von Listen, das Ausfüllen von Formularen, das Bestellen von Materialien für den Unterricht, das Sammeln von Impfzeugnissen etc. seien keine ursächliche Aufgabe der Lehrer und Direktoren. Die Forderung der Lehrergewerkschaft nach 13.000 zusätzlichen Unterstützungspersonen für Unterricht und Administration sei nachvollziehbar.

Arbeitskreis gebildet

"Wir haben uns gemeinsam mit Direktoren aller Pflichtschulbereiche darüber Gedanken gemacht, wie die Herausforderungen, die auf unserer Lehrerinnen und Lehrer zukommen, gelöst werden können", so Schwarz. Deshalb sei mit dem Vorsitzenden des Zentralausschusses der NÖ Landeslehrer, Helmut Ertl, ein Arbeitskreis gegründet worden, um einen Ausgleich für Direktionen, Direktoren und Pädagogen in Form von Unterstützungskräften an den Schulen zu schaffen, informierte die Landesrätin.

Ergebnisse liegen vor

Der Vorsitzende des Zentralausschusses der NÖ Landeslehrer, Helmut Ertl, meinte: "Die Ergebnisse der Arbeitsgruppe liegen auf dem Tisch und legen klar, dass rund 70 Prozent der Arbeit eines Schulleiters sich in der Verwaltung ergibt. Wesentliche pädagogische Aufgaben und die Personalentwicklung am Schulstandort kommen deshalb manchmal zu kurz. Dort, wo größere Schulstandorte für den Pflichtbereich bestehen, wäre eine Unterstützung durch eine administrative Kraft entlastend, an kleineren Schulstandorten müsste man über eine stärkere zeitliche Entlastung reden."   

Forderung: Geld für zusätzliches Personal verwenden

"Der hohe administrative Aufwand führt unter anderem dazu, dass sich immer weniger Lehrer für Direktorenposten bewerben. Hinzu wird in den nächsten Jahren eine große Pensionierungswelle kommen. Schon jetzt gibt es in Niederösterreich nicht ausreichend Lehrpersonal, würde das Land Niederösterreich nicht mehr als 400 Pädagoginnen und Pädagogen zusätzlich finanzieren", so Schwarz. Niederösterreich halte sich sehr streng an die Klassenschülerhöchstzahl von 25 Kindern und bemühe sich auch kleine Volksschulen zu erhalten. "Ich halte auch an kleinen Volksschulstandorten fest, denn Volksschulkinder verwurzeln in ihrem Ort dadurch besser." Schwarz schlägt in diesem Zusammenhang vor, teure Testungen zu streichen und dafür mehr Personal einzustellen. "Punktuelle Tests sind nicht dazu geeignet, um eine Leistungsfeststellung zu machen. Wir wollen vielmehr Kinder erziehen, die lebenslang Freude am Lernen haben."

Rasche Umsetzung des Regierungsprogramms gefordert

„Ich fordere die rasche Umsetzung der im Regierungsprogramm festgelegten Bildungsmaßnahmen und der Versprechen von Bundesministerin Heinisch-Hosek. Dazu gehören unter anderem Stundenpools für die Förderung von hochbegabten und sonderpädagogisch betreuten Kindern, die Anpassung der sonderpädagogischen Förder-Quote am tatsächlichen Bedarf und die Einstellung der versprochenen 2.000 Bediensteten zur pädagogischen Unterstützung.“, so Schwarz abschließend.