Nachdem die Standortentscheidung auf das Waldviertel fixiert war - die Landesausstellungen finden abwechselnd in den Landesvierteln statt - sei dies nun das erste Mal in der Geschichte der Landesausstellung, dass das südliche Waldviertel als Standort auserwählt wurde. Das Baujuwel Schloss Pöggstall mit seiner historischen Gebäudesubstanz und der einzigen erhaltenen Folterkammer Österreichs sowie die Tatsache, dass das Schloss bereits jetzt die Rechtskundesammlung des Landes beherberge, seien laut Pröll wesentliche Gründe für die Entscheidung gewesen.
Wirtschaftskraft der Region wird gestärkt
"Wir möchten die Vorteile und Vorzüge des südlichen Waldviertels in den Mittelpunkt stellen", beschrieb Landeshauptmann Pröll die Intentionen dieser Standortentscheidung. Weiters verfolge man das Ziel, mit entsprechenden Investitionen die Wirtschaftskraft der Region zu stärken: "Wir werden rund neun Millionen Euro investieren, um das Schloss zu restaurieren und zu adaptieren." Damit soll das Schloss zu einem "Kultur- und Begegnungszentrum in der Region und für die Region" werden, betonte Pröll. Den Bekanntheitsgrad der Region sowie die regionale Wertschöpfung zu stärken nannte er als weitere Ziele der Ausstellung. Thematisch sei mit der Landesausstellung auch ein Bildungsauftrag verknüpft, so der Landeshauptmann: "Wir wollen den Weg der Rechtswerdung und Rechtssprechung darlegen und damit die Grundsätze des Zusammenlebens von Menschen thematisieren."
Landesausstellung als Startschuss
Kurt Farasin, der Geschäftsführer der NÖ Landesausstellungen, bezeichnete die Landesausstellung mit Blick auf die zahlreich anwesenden Vertreter der Region als "Startschuss für eine Zukunft, die man selbst in die Hand nimmt." Man wolle "mit dem Stand der Technik von heute an die historische Bausubstanz herangehen" und auf diese Art und Weise "gemeinsam mit der Bevölkerung ein neuartiges Begegnungs- und Kulturzentrum" schaffen, so Farasin.
"Jahrhundertchance für Region"
"Eine Landesausstellung ausrichten zu dürfen ist eine Jahrhundertchance für eine Region", sagte der Bürgermeister von Pöggstall, Johann Gillinger. Für die gesamte Region sei es "ein historischer Tag", durch die Landesausstellung werde es zu "wichtigen und nachhaltigen Impulsen" kommen.
"Ötscher:reich" steht 2015 im Mittelpunkt
Mit dem Projekt der Niederösterreichischen Landesausstellungen nimmt das Land Niederösterreich seit über 50 Jahren mit insgesamt knapp zehn Millionen Besuchern national und international eine Vorreiterrolle ein. Die Vorbereitungen für die Niederösterreichische Landesausstellung 2015 mit dem Titel "Ötscher:reich - Die Alpen und wir" mit Ausstellungen in Frankenfels-Laubenbachmühle, Neubruck und Wienerbruck laufen bereits auf Hochtouren.