Diese Eröffnung hatte es in sich. Den Andrang hätten sich die Organisatoren in den kühnsten Träumen nicht erwartet. Doch der Reihe nach.
Das Industrieviertelfestival macht in Grünbach Halt. Bekanntlich ist Grünbach mit drei Projekten dabei, zwei davon wurden am vergangenen Wochenende lautstark eröffnet. Reinhard Sandhofer und Rudi Fleischmann stehen für die neue U-Berg-Bahn, die zur schnellsten Kulturverbindung der Talschaften im Schneebergland werden soll. Ein Baucontainer reist von Ort zu Ort und sammelt Kunstobjekte, Bilder oder Fotografien zum Thema „Durchbruch“, die am Ende der Festivalzeit zu einer großen Ausstellung in Pernitz münden soll.
Martin Bramböck und Andreas Pinkl hingegen sind die Leiter des Projektes „Mit dem Bergmanderl zum Durchbruch“. Mit dieser Geschichte wird die Zeit des Grünbacher Steinkohlebergbaus künstlerisch und historisch in Erinnerung gerufen. Als Verbindung des Bergwerks und der Wohngemeinde gab es die „Neubaustraße“, die als einstige Geschäftsstraße viel zu erzählen hat. Das Bergmanderl begleitet jeden Samstag die Besucher durch diese heutige Wohnstraße hinauf zum Schacht „Am Segen Gottes“. Entlang dieses Spaziergangs kann man sich auf Tafeln über die Geschichte der Straße informieren und kommt dabei an Kunstinstallationen namhafter regionaler Künstler vorbei.
Die beiden Projekte wurden durch einen symbolischen Tunnelanstich beim Grünbacher Schaustollen eröffnet und dieser Anstich verdiente sich zurecht den Begriff Spektakel! Nahezu 500 Besucher wurden Zeugen einer beeindruckenden Zeremonie, die von Frau Franzi in ihrer bekannten Art und Weise moderiert wurde. Alles tanzte nach ihrer Pfeife, egal ob es die anwesenden Ehrengäste auf der Tribüne waren oder alle Mitwirkenden selbst. Und die waren von einer besonderen Vielfalt. Mit dabei der Grünbacher Musikverein, der Männergesangverein, die Grünbacher Theatergruppe spielten die Demonstranten, die Bergwerksteufel, die örtliche Feuerwehr, der Pyrotechniker Thomas Hanzl, die „Sprengmeister“ Karl Rosenbichler und Sepp Jäger und natürlich das Bergmanderl, hervorragend dargestellt von Judith Reisinger. Nach einem Drehbuch von Martin Bramböck und Rudi Gruber wurde der Ablauf besonders inszeniert. Bis es schließlich zur lautstarken Sprengung kam, erfuhren die Besucher alles Wissenswerte über das Festival.
Dabei durften natürlich zahlreiche Ehrengäste nicht fehlen. So konnte Franz Krismer Landtagsabgeordneten Hermann Hauer, die Bürgermeister Franz Holzgethan, Franz Pölzelbauer (Schrattenbach), Josef Laferl (Hohe Wand), Gottfried Brandstätter (Muggendorf) genauso begrüßen wie LEADER GF Martin Rohl, Bettina Windbüchler von der NÖ Kulturvernetzung, die Künstler Reinhard Sandhofer, Armin Ruckerbauer, Josef Greiner, Edeltrud Taschner. Aber auch Lokalhistoriker Dr. Georg Reisner, VS-Direktorin Susanne Panzenböck, EMS-Vertreterin Hildegard Joham, Altbgm. Rudolf Hasun waren auf der Ehrentribüne - gesichert mit den auffällig gelben Helmen - vertreten.